34 x 23, 2021

Toastbrot
380 cm x 270 cm
Sigmund Freuds sperrige und von einem ornamentalen Orientteppich bedeckte Couch versteht sich passenderweise als Synonym für die von ihm entwickelte Psychoanalyse. Denn so wie Freud seine Patient:innen einlud, auf seiner inzwischen zum Kulturgut deklarierten Couch ihre Gedanken in freien Assoziationen schweifen zu lassen, lädt schon das Ornament an sich das Auge ein, zu wandern.
Im Spannungsfeld seiner ständigen Wiederholung und in der Wiederholung auftretenden Abweichungen bietet das Ornament Projektionsfläche für unbewusste, flüchtige Assoziationen. Das ephemere Wesen der Assoziation findet sich in der Auswahl des kurzlebigen Werkmaterials Toastbrot, sowie im performativen Abschluss der Arbeit, dem Essen des Toastes, wieder.
Der Werkstoff Toastbrot vereint in sich den Aspekt von Brot als eines der ältesten biotechnischen Erzeugnisse und seriengefertigtem Konsumprodukt. Durch sein standardisiertes Format wiederholt er zudem die Formgebung von klassischen Werkstoffen wie Mosaikfliesen oder Kacheln, die oft in der Gestaltung von Ornamenten zum Einsatz kommen. Im Wechselspiel von formaler Wiederholung und Abweichung entsteht der visuelle Rhythmus des Ornaments.


